Xinomavro
Historie:
Die in Nordgriechenland weitverbreitete Rebsorte Xinomavro wird gelegentlich auch „Naoussis Mavro“ (sinngemäß „Schwarze aus Naoussa“). Das könnte auf ihre Herkunftsregion Makedonien hindeuten. Aufgrund der Ähnlichkeit hat man auch eine Zeit lang angenommen, sie sei mit dem Pinot Noir oder mit dem Nebbiolo verwand. Tatsächlich handelt es sich um eine eigenständige, uralte griechische Sorte, die ein kühles Klima bevorzugt und spät ausreift.
Charakter:
Die Xinomavro heißt übersetzt „saurer Schwarzer“. Dieser Name ist gleichsam Programm, handelt es sich doch um eine charakterstarke Traube, aus der Weine mit einer tiefdunklen roten Farbe, kräftigen Tanninen und hohem Säuregehalt gekeltert werden. Die Weine können deshalb in der Flasche sehr lange reifen. Ihre Aromen erinnern an den Nebbiolo.
Trends:
Xinomavro ist eine vielseitige Sorte. Im Anbaugebiet Amyndeo werden Schaumweine und herrliche Roséweine gewonnen. In Naoussa dagegen sind langlebige Rotweine das Markenzeichen der Region. Teilweise produzieren die Winzer auch einen Blanc de Noir aus der Traube.
Jahrzehntelang wurden sehr schroffe, gerbstoffbetonte Weine produziert. Deren Stilistik war nicht mehr zeitgemäß. In den letzten Jahren haben moderne und innovative Betriebe das Tannin in den Griff bekommen. Sie keltern fein strukturierte Rotweine mit Fruchtigkeit am Gaumen. Teilweise werden sie mit Merlot oder Syrah verschnitten. Die Botschafter für das „neue Wein-Griechenland“ sind aber die sortenreinen Xinomavro-Weine mit Appellation. Insgesamt hat der Xinomavro in den letzten Jahren bei Weinenthusiasten an Anerkennung gewonnen.